Auf dieser Seite: Buddhismus — Übergeordnet: Fotografische Themen › Kultur › Religionen — Themen aus Fotografie, Technik und Wissenschaft im Fotoarchiv Tenckhoff.
Der Buddhismus entstand im 5. Jahrhundert v. Chr. in Nordindien und geht auf Siddhartha Gautama, den historischen Buddha, zurück. Sein Ziel war die Überwindung des Leidens, das aus Unwissenheit, Begierde und Anhaftung entsteht. Im Mittelpunkt der Lehre stehen die Vier Edlen Wahrheiten: das Leben ist Leiden; die Ursache des Leidens ist das Begehren; das Ende des Leidens ist möglich; der Weg dorthin ist der Edle Achtfache Pfad. Dieser Pfad führt über rechte Einsicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechten Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung zur Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara).
Zentral ist das Prinzip des Nicht-Selbst (Anatta): Das Ich ist keine bleibende Substanz, sondern eine fließende Verbindung von Körper, Empfindung, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein. Diese Sichtweise fördert Mitgefühl und Gleichmut gegenüber allem Lebendigen. In der Meditation wird das Bewusstsein geschult, um die Vergänglichkeit aller Phänomene zu erkennen und innere Ruhe zu finden.
Über die Jahrhunderte entstanden unterschiedliche Schulen – etwa der Theravada-Buddhismus, der die ursprüngliche Lehre bewahrt, und der Mahayana-Buddhismus, der das Ideal des Bodhisattva betont: eines Wesens, das Erleuchtung sucht, um allen fühlenden Wesen zu helfen. Der Zen-Buddhismus wiederum legt den Schwerpunkt auf intuitive Erkenntnis und unmittelbare Erfahrung jenseits von Dogmen.
Heute wird der Buddhismus nicht nur als Religion, sondern auch als Lebensphilosophie verstanden. Seine Achtsamkeitspraxis beeinflusst Psychologie, Neurowissenschaften und Ethik. Begriffe wie Leere, Verbundenheit und Mitgefühl finden in modernen Diskursen über Bewusstsein und Ökologie neue Resonanz.
Der Buddhismus steht damit für einen Weg der Selbsterkenntnis, der ohne metaphysische Absolutheit auskommt und dennoch spirituelle Tiefe bietet – eine Haltung, die auch in einer säkularen Welt zeitlos aktuell bleibt.