Daimonji – Auf dem Higashiyama-Pfad über den Himukai-Schrein über Kyoto

In diesem Beitrag: Daimonji – Auf dem Higashiyama-Pfad über den Himukai-Schrein über Kyoto

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Die Tage in Kyoto waren voller Eindrücke: Tempel, Begegnungen, Farben, Gerüche – eine Dichte an Erfahrungen, die kaum zu fassen war. Also beschlossen wir, an diesem Morgen einfach in die umgebenden Berge zu fahren, um all das Gesehene in Ruhe zu verarbeiten – und nebenbei einige Geocaches in den Höhenlagen zu suchen.

Mit der Bahn fuhren wir Richtung Osten, stiegen dort aus, wo sich die ersten Wälder zeigten. Durch einen alten Backsteintunnel erreichten wir eine verlassene Stelle, die einst wie eine kleine Bootswerft gewirkt haben mag, und folgten von dort dem Higashiyama Trail bergauf. Der Pfad führte in Serpentinen durch den Wald, begleitet vom Rauschen eines klaren Baches, und bald standen wir vor dem Himukai Daijingu-Schrein – einem stillen, fast mystischen Ort, der sich in den Fels schmiegt.

Eine kleine Höhle markiert hier den Übergang: der Amano-Iwato-Durchgang, den man beim Betreten und Verlassen des Schreins durchquert – als würde man durch den Bauch des Berges gehen, um auf der anderen Seite verwandelt herauszutreten.

Das Wetter war ideal zum Fotografieren. Sonnenstrahlen durchbrachen den Blätterwald, tauchten die moosbewachsenen Steine in warmes Licht, und je höher wir kamen, desto weiter öffnete sich der Blick über Kyoto. Unten lag die Stadt unter einem Schleier aus Wolken, durchzogen von tausend Lichtstrahlen, die die Häuser wie in einem Traum erscheinen ließen.

Unterwegs begegneten wir Läufern und Wanderern – freundlich, wortkarg, in Bewegung. Einer von ihnen erklärte uns schließlich, dass wir uns bereits auf dem Weg zum Daimonji-Feuerzeichen befanden, das jedes Jahr am 16. August während des Gozan-Okuribi-Festes entzündet wird.
Er zeigte uns auf einer kleinen Karte das große japanische Schriftzeichen „大“ (Dai), das in die Bergflanke geschlagen ist. Von hier oben aus leuchtet es weit über Kyoto – ein Symbol des Abschieds und der Verbundenheit, wenn beim Obon-Fest die Seelen der Ahnen verabschiedet werden.

Als wir schließlich den Rückweg antraten, fiel das Licht golden durch die Baumwipfel. Ein langer Tag endete in der Stadt, wo uns das vertraute Kyoto wieder umarmte – und im Lieblingsgeschäft nahe des Hotels warteten die süßen Belohnungen dieses erfüllten Wandertages.

Bild 1: Kyoto in den Sonnenstrahlen
Bild 2: Die kleine "Bootswerft"
Bild 3: Beginn des Higashiyama Trail
Bild 4: Himukai Daijingu-Schrein
Bild 5: Der Blick auf Kyoto
Bild 6: Auf dem Higashiyama-Trail
Bild 7: Ein Wanderer erklärt uns das Daimonji-Feuerzeichen des Gozan-Okuribi-Festes
Bild 8: Feuerstelle des Daimonji-Feuerzeichens
Bild 9: Erklärungen zum Daimonji-Feuerzeichens
Bild 10: In unserem Lieblingsgeschäft bei der Rückkehr