Nachdem die Technik zur Erstellung von sogenannten Colorkey-Bildern immer praktikabler wurde, fanden sich immer mehr auf diese Art produzierter Bilder in den Auslagen von Fotografen. Die Klassiker im Portfolio sind sicher die Farbige Blüte, die Roten Lippen im Porträt, die Rote Laterne - als einzige Farbbereiche im ansonsten schwarzweiß gestalteten Bild. Zu den Irrungen und Wirrungen gehören sicher Baby-Bilder, bei denen lediglich der Strampler farbig erscheint o.ä. Solche Kompositionen haben diese mächtige Gestaltungstechnik leider eher beschädigt, doch sie bietet - richtig eingesetzt - viele Möglichkeiten, einer Aufnahme zusätzliche Eigenschaften zu verleihen.
Dabei bietet sich natürlich auch die Möglichkeit, weitere "Schlüsselfarben" hervorzuheben oder bestimmte kleine Bereiche in dem ansonsten schwarzweiß gehaltenen Bild farbig zu gestalten - als kleine Überraschung für den zweiten Blick. Da wäre die Frau, die "farbig" vor der Stockholmer Oper sitzt, das junge Paar am Fluss Kamo in Kyoto oder auch die Flossis der Künstlerin Rosalie im Düsseldorfer Medienhafen.
Erzählt das Foto bereits eine gute Story, dann kann die Farbgestaltung den Spannungsbogen um eine weitere Facette erweitern. Wir sprechen hierbei dann nicht mehr von Fotografien, deren Zweck die möglichst naturgetreue Abbildung von Motiven z.B. für Dokumentationen ist, sondern von Bildern auf Basis fotografischen Aufnahmematerials als Ergebnis eines künstlerischen Aktes. Aus diesem Blickwinkel sollten Color-Key-Aufnahmen schließlich beurteilt werden.
Die Erstellung von Colorkey-Bildern ist dank Programmen wie Adobe Lightroom oder Photoshop nicht sehr kompliziert und verlangt mit einiger Übung auch keinen hohen Zeitaufwand. Die sozialen Medien bieten hierzu gute Anleitungsvideos, so dass hier auf eine Darstellung der Produktionstechnik verzichtet werden kann.
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