Lost Places erscheinen als direkte Verbindung zu vergangenen Zeiten. Hier ein Stück Terrazzoboden, dort die Überreste oppulent gestalteter Treppenhäuser und alles im Zentrum von Erosion, Verwüstung und der Grünen Welt, die sich Stück für Stück ihr Land zurückerobert.
Das Herrenhaus Oppenheim am Fühlinger See ist so ein interessanter Lost Place im Bezirk Köln. Es wurde gegen Ende des 19ten Jahrhunderts errichtet und regt die Phantasie an. Man denkt unweigerlich an das schöne Gedicht von Stefan George aus derselben Zeit:
Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade.
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.
Genauso viele Spukgeschichten wie Brombeerbüsche ranken sich um das verlassene und halb verfallene Gebäude, das längst von Graffiti-Künstlern in Besitz genommen worden ist. So heißt einen Daisy Duck genauso willkommen,
wie düstere Gestalten an den Wänden den Spukgeschichten als Beweis dienen. Karin hatten es vor allem die Porträts der Geister-Graffitis angetan, die sie mit mit einer LUMIX LX100M2 ablichtete.
Keine Schilder warnen vor dem Betreten des Gebäudes obschon das sicherlich sinnvoll wäre, denn weder die Treppen noch die Böden mit ihren Löchern wirken sehr vertrauenerweckend, so dass wir von Besuchen dringend abraten. Aber auch von außen ist das mächtige Gebäude schon sehr beeindruckend und ein Rundgang auf den umliegenden Wegen zeigt die ein oder andere beeindruckende Perspektive auf das Anwesen.
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