Auf dieser Seite: Riesenkolibri — Übergeordnet: Vogel › Seglervögel — Themen aus Fotografie, Technik und Wissenschaft im Fotoarchiv Tenckhoff.
Der Riesenkolibri (Patagona gigas) ist die größte bekannte Kolibriart und gehört zur Familie der Trochilidae. Mit einer Länge von etwa 21 bis 24 cm und einem Gewicht von 18 bis 24 Gramm erreicht er die Größe eines Stars, bleibt dabei jedoch deutlich leichter
Seine langen, schmalen Flügel ermöglichen einen langsamen Flügelschlag von etwa 15 Schlägen pro Sekunde, was für Kolibris ungewöhnlich ist
Verbreitung und Lebensraum
Der Riesenkolibri ist in den Anden Südamerikas verbreitet, von Südwest-Kolumbien über Ecuador, Peru und Bolivien bis in den zentralen Teil Chiles und Argentiniens. Er bewohnt Höhenlagen zwischen 2.000 und 4.300 Metern und bevorzugt trockene, buschige Hänge sowie offene Wälder
Ernährung und Verhalten
Wie andere Kolibris ernährt sich Patagona gigas hauptsächlich von Nektar, zeigt jedoch eine Vorliebe für bestimmte Pflanzen wie die Puya-Gewächse. Er spielt eine wichtige Rolle als Bestäuber in seinem Ökosystem. Zusätzlich nimmt er gelegentlich Insekten zu sich, um seinen Proteinbedarf zu decken
Fortpflanzung
Die Nester des Riesenkolibris werden oft auf Kakteen oder in Sträuchern gebaut und bestehen aus weichen Materialien wie Pflanzenfasern und Spinnweben. Das Gelege umfasst in der Regel zwei Eier. Die Brutpflege obliegt allein dem Weibchen
Taxonomie und Systematik
Ursprünglich wurde Patagona gigas als einzige Art der Gattung Patagona betrachtet. Neuere genetische Studien haben jedoch gezeigt, dass es zwei Arten gibt: den südlichen Riesenkolibri (Patagona gigas) und den nördlichen Riesenkolibri (Patagona peruviana), die sich vor etwa 2,1 bis 3,4 Millionen Jahren voneinander getrennt haben
Kulturelle Bedeutung
Der Riesenkolibri hat auch kulturelle Bedeutung: In der Nazca-Wüste Perus ist ein berühmtes Geoglyph in Form eines Kolibris zu finden, das vermutlich diese Art darstellt. In der Mapuche-Kultur Chiles wird der Vogel mit Fruchtbarkeit und Schutz assoziiert
Schutzstatus
Trotz seiner speziellen Lebensweise gilt der Riesenkolibri derzeit als "nicht gefährdet" (Least Concern) gemäß der IUCN. Dennoch könnten Lebensraumverlust und Klimaveränderungen langfristig Auswirkungen auf seine Populationen haben