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Um am Nordkap zu fotografieren, war die Jahreszeit Mitte Mai 2022 ideal. Zwar war in Wetternachrichten noch kurz zuvor von meterhohen Schneefällen berichtet worden, aber bei unserer Anfahrt waren die letzten Kilometer geräumt und wir konnten problemlos ohne Schneeketten zur Spitze der Nordkapinsel gelangen. Noch gab es keine Schlangen von Wohnmobilen und PKWs, die in der Saison gelegentlich die Zufahrt und Parkplätze fluten und die Monumente, Denkmäler und herrlichen Aussichten konnten wir daher fast menschenleer fotografieren und genießen. Auch schaffte das Spiel aus Schnee und Eis auf dem Nordkapplateau eine hervorragende Kulisse, die bei dem wolkenverhangenen Himmel mit seinen gelegentlich bedrohlich wirkenden dunklen Wolken eine ganz besondere Atmosphäre hervorbrachte, die sich in den Sommermonaten wohl so nicht beobachten und erleben lassen dürfte.
Bei dem "Mussfoto" vor dem Monument des Nordkaps halfen uns zwei fröhliche Belgier, die mit Wohnwagen und einer Ducati auf dem Anhänger durch Europa reisten.
Besonders beeindruckend war das "Barn Av Jorden - Children ot the Earth"-Monument, das im Juni 1988 nach Vorlagen von sieben Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt von der Künstlerin Eva Rybakken geschaffen wurde.
Das Monument besteht aus sieben großen kreisrunden Reliefs, die stehend im Halbkreis angeordnet sind. Ihnen gegenüber befindet sich die Skulpturengruppe Mutter und Kind, die eine Frauenfigur und einem kleinen Jungen zeigt, der mit dem linken Arm auf die Reliefs deutet.
Es steht für Zusammenarbeit, Freundschaft, Hoffnung und Freude über alle Grenzen hinweg. Die Kinder verbrachten eine Woche hier am Nordkap und kamen aus Tanzania, Brasilien, Japan, Thailand, Italien, USA und der damaligen Sowjetunion, dem heutigen Russland. Der kleine Anton aus der Sowjetunion zeichnete damals als Vorlage eine Friedenstaube - vielleicht kann er heute bei Herrn Putin mal vorsprechen? Und die kleine Louise aus den USA schuf das Bild eines fröhlichen kleinen Mädchens in der weiten Welt - mit den aktuell fast wöchentlichen Attentaten der Waffennarren in den USA hatte sie damals bestimmt nicht gerechnet.