Die Schären Norwegens am Skagerrak formen eine sehr entspannte Landschaft. Die Gletscher haben hier die ursprünglichen Felsen nicht nur glatt geschliffen sondern auch eine Besonderheit hervorgebracht - große "Potholes (Jettegryte)" mit kreisrunden spiegelenden Wasseroberflächen.
Das größte Pothole an diesem Küsteabschnitt zwischen den Orten Risør und Grimstad trägt den Namen Jettegrytene på Fie. Es ist kreisrund und hat einem mehrere Meter breiten Durchmesser. Die Potholes sind gelegentlich attraktive Badestellen, denn das über die Ränder über den heißen Stein zufließende und das bestehende Wasser erwärmen sich durch die Sonneneinstrahlung. Gerne wird daher in diesem Pothole geschwommen und wir hatten Glück, es unberührt fotografieren zu können.
Diese Potholes sind glatte und oft zylindrische Löcher in ansonsten festem Gestein. Sie entstehen, wenn ein Gletscherfluss Felsen und Kies unter seinem Eis in turbulente Bewegung versetzt. Die Breite und Tiefe der Schlaglöcher variiert von wenigen Dezimetern bis zu mehreren Metern.
Diese Potholes entstehen dort, wo ein Stein (oder viele Steine) von einem kreisförmigen Wasserwirbel an derselben Stelle herumgewirbelt werden. Der Abrieb beginnt das Grundgestein zu einem Loch abzutragen. Einmal gestartet, verstärkt sich das Merkmal sogar eigenständig, da das Loch mit wachsendem Durchmesser einen immer stärker werden Wirbel erzeugt. Ein Stein, der in das Loch geschleudert wird, heißt Grinder. Hat er sich von der ständigen Kreisbewegung abgenutzt, rollt schließlich ein anderer Stein herein, um seinen Platz zu einzunehmen.
Eine weniger häufig verwendete Erklärung für den Entstehungsprozess dieser Potholes besagt, dass das die Zylinder durch Kavitation unter dem Gletscher gebildet werden, also wenn der Wasserdruck eine Temperatur erzeugt, die den Topf dann erodiert.
Der Name im Norwegischen kommt übrigens von Jette (Troll oder Riese).
Wir haben die Tage an den Schären genossen und die großen Potholes für schöne Aufnahmen von Spiegelungen genutzt.
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